Weiß ist die Summe aller
Farben des Lichts und damit die Vollkommenste. Aus Ihr lasse ich meine Bilder
hervor gehen und mit ihr setze ich Akzente.
Zu jeder Zeit haben Künstler bei der Umsetzung Ihrer kreativen Ideen gebrauch
gemacht von den neuesten technischen Errungenschaften und sich von den letzten
Stand der Wissenschaft inspirieren lassen. Umgekehrt hatte Ihr freies und
unkonventionelles Denken die Forscher und Wissenschaftler beeinflusst. Ich habe
meine Wahrnehmung im Laufe der Jahren immer weiter verfeinert und
sensibilisiert, sodass ich jetzt mit Hilfe neuer Technologien und durch immer
"neues" sehen so zu sagen die Unendlichkeit in meinen Fingerspitzen
habe. Die Erkundung der Multi-Dimensionen hat begonnen.
Auf der Homepage von K20
fand ich folgenden Text:
„Der weiße, freie Abgrund, die
Unendlichkeit liegt vor uns“, hatte Kasimir Malewitsch 1919 formuliert und
damit eine Metapher gebildet, die wegweisend für seine Kunst wurde. Die weiße
Fläche als Leere ist bei ihm der monochrome Grund, vor dem die geometrischen
Formen schwerelos zu schweben scheinen. Auf der Suche nach einer neuen Seinsgrundlage
des Menschen sah er in der weißen Suprematie die höchste Vollendung der
Gegenstandslosigkeit und verknüpfte sie mit idealistischem Gedankengut zum
radikalen Entwurf einer zukünftigen Gesellschaft. Für Wassily Kandinsky
markierten weiße Flächen einen Möglichkeitsraum; er sah im Weiß eine vielerlei
positive Möglichkeiten bergende Ursprungskraft der Evolution und geistigen
Erhöhung.
Der Evolutionsgedanke leitete auch Mondrians Interesse
an einer universalen Wahrheit, die er jenseits des Gegenständlichen vermutete.
In der radikalen Reduktion der Gestaltungselemente auf horizontale und
vertikale Linien sowie die drei Primärfarben Rot, Gelb und Blau (und in der
Gegenüberstellung hierzu die drei Nichtfarben Schwarz, Grau und Weiß)
entwickelte er sein neoplastizistisches System. Während Mondrian mit den drei
Primärfarben der Form und Materie Ausdruck verleihen wollte, bedeutete ihm die
Nichtfarbe Weiß zunächst die neutrale Fläche, später setzte er sie sinnbildlich
dem leeren Raum gleich.
In den Jahren zwischen 1880 und 1920 waren
Vorstellungen von einer unsichtbaren räumlichen, einer vierten Dimension nicht
nur unter Naturwissenschaftlern, Theosophen und Schriftstellern weit
verbreitet. Angeregt durch natur- und populärwissenschaftliche Schriften beschäftigten
sich auch Künstler mit den Konzepten dieser vierten Dimension, die sie mit
einer Erweiterung und Befreiung des Denkens und der Vorstellungskraft in
Verbindung brachten.
Gemeinsam waren sie der Überzeugung, dass hinter der
Grenze der menschlichen Wahrnehmung eine unsichtbare Realität existiere und
dass Künstler in diese vierte Dimension blicken und sie sichtbar machen
konnten. Die damaligen physikalischen Entdeckungen prägten ein neues Bild von
der Welt; dies erweiterte bei Künstlern wie Kandinsky, Malewitsch und Mondrian
den Vorstellungshorizont hin zu mehrdimensionalen, unendlichen kosmischen und
geistigen Weiten, die in den weißen Flächen ihrer Bilder Ausdruck fanden.